Jagdhornblasen

Erfreulicher Weise hat das Jagdhornblasen in letzter
Zeit einen grossartigen Aufschwung genommen.

So gehören die Auftritte bei Hubertusmessen und bei jagdlichen Veranstaltungen, bei besonderen Anlässen in der Jägerschaft wie z.B. runden Geburtstagen, Hochzeiten und jagdlichem Erfolg zu den willkommenen Veranstaltungen und erfreuen Jäger und Bevölkerung.

Rund 50'000 Jäger blasen in Europa das Jagdhorn. In der Schweiz dürften es etwa 5'000 bis 6000 und im Aargau etwa 600 sein. Das Bläsercorps des Aarg. Jagdschutzvereins bildet alljährlich neue Bläser aus, um die Nachwuchsprobleme zu lösen, denn die Aargauer Jäger wollen weiterhin das Brauchtum pflegen.

Durch die öffentlichen Auftritte (insbesondere Konzerte, Hubertusfeiern, Ständchen) trägt das Jagdhorn zum kulturellen Geschehen bei. Viele Weidkameraden wurden auf ihrem letzten Gang begleitet. Die Bläser sind gern gesehene Gäste an Treibjagden. Die Begrüssung der Jäger und Jägerinnen mit dem Jagdhorn, das Verblasen der Strecke und die Verabschiedung mit einem kräftigen „Auf Wiedersehn“, bereichern jeden Jagdtag.

Das Jagdhorn ist ein ventilloses Blechblasinstrument, mit welchem, bedingt durch seine Bauform, nur eine begrenzte Zahl von Tönen aus der Naturtonreihe gespielt werden kann. Der Ursprung des Jagdhorns liegt als Horn des Urrindes als überlebenswichtiges Signalgerät. Heute noch verwendet man das einfache Jagdhorn bei Gesellschaftsjagden zur Verständigung über weite Entfernungen.

 

Jagdhornblasen erlernt man in der Grundausbildung des Aarg. Bläsercorps und vervollständigt es am besten in einer bestehenden Bläsergruppe. Vorausgesetzt wird ein gutes Gehör und musikalisches Gespür, da Jagdhörner nur die Naturtöne (Jagdhorn in B: c - g - c - e - g - a) umfassen, welche durch eine Veränderung der Lippenspannung erzeugt werden. 

Die Technik ist zu einem gewissen Grad erlernbar, wenn es aber darum geht, die gesamte Tonreihe zu einem Stück zu formen und das noch im Zusammenspiel mit anderen Bläsern, hilft nur das Gehör. Bei der „klassischen“ Reihe der Jagdsignale werden die fünf möglichen Naturtöne des Plesshorns (nur bei einem Signal werden 6 Töne verwendet) durch rhythmische und melodische Gestaltung zu klar unterscheidbaren Melodien geformt.