2.9.2018; 40 jähriges Jubiläum

Einweihung Schloss Bad Zurzach

Feuer und Rauch: eine besondere Vernissage im Park Himmelrych


Freitag, 7. August 2020

Badener Tagblatt- Rosmarie Mehlin

 

Der Park Himmelrych von Schloss Bad Zurzach ist nun nicht nur wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Dort sind nun auch einige Kunstwerke zu bestaunen. An der Vernissage kam es zu einer magischen Installation.

 

Fanfaren tönten durch Himmelrych. Es waren allerdings durchaus irdische Musikanten, welche ihren Instrumenten die hehren Töne entlockten: Die Zurzibieter Jagdhornbläser liessen am Freitagabend das Gemurmel von weit über hundert Vernissagegästen im Schatten alter Bäume neben dem Schloss Bad Zurzach verstummen. Park Himmelrych heisst das Bijou, das – samt Schloss – nach elfjährigem Dornröschenschlaf im vergangenen Herbst von einer Gruppe Investoren wachgeküsst worden war.

 

Nicht nur im Flecken wurde ob der glücklichen Fügung aufgeatmet. «Ich bin begeistert über so viel privates Engagement, darüber, dass es Leute gibt, die auf diese Weise in die Region investieren und nicht einfach auf den Staat bauen», so die Worte von Landammann Markus Dieth an der Vernissage der Skulpturenausstellung unter dem sinnigen Namen «Aufatmen im Park».

 

Sechs Künstler und eine Künstlerin laden zu einer Entdeckungsreise vorbei an verwunschenen Teichen und majestätischen Bäumen. Nahe beim Schloss tanzt eine Eisenplastik von Gillian White (Leibstadt) ein «Pas de Deux»; wo sich der Park dem Rhein zuneigt, steht das neun Tonnen schwere «Literatur Opfer» von Kurt Laurenz Metzler (Zürich); aus einem leeren künstlichen Teich erhebt sich filigran der hellblaue «Ringguss» von Beat Zoderer (Wettingen), und mit dem Bahnhof Bad Zurzach im Hintergrund laden «Ahorn» – bunte und weisse Holzstelen – von Josef Briechle (Tiengen) zum Verweilen. Nicht minder spannend sind die Werke von Heinz Aeschlimann (Zofingen), Behrouz Varghaiyan (Rekingen) sowie Thomas Santhori – der vor kurzem sein neues Atelier im Schloss bezogen hat.

Auf der zentralen Anhöhe von Bad Zurzach, direkt am Rhein, liegt das imposante Schloss Bad Zurzach. Es wurde als Villa Himmelrych Anfang des 20. Jahrhunderts vom Industriellen Jakob Zuberbühler errichtet. Auf dem Gelände des Schlossparks befand sich in römischer Zeit das Römische Militärlager Zurzach an einer wichtigen Römerstrasse.

 

Das Schloss wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch Jakob Zuberbühler erbaut und 1900 eingeweiht. Jakob Zuberbühler war der erste Wirtschaftspionier in Zurzach. Er brachte mit seiner Stickereiunternehmung Arbeitsplätze in den ehemaligen Marktflecken. Ausserdem finanzierte er die Anstrengungen des Cornelius Vögele, der in der Gegend nach Salzvorkommen bohrte und dadurch im wahrsten Sinne die erste Thermalquelle anbohrte.

Zuberbühler gründete eine feine Handmaschinen-Stickerei sowie eine Schuh- und Schäftefabrik. Innert kürzester Zeit wuchs das Unternehmen zu einem Glücksfall für die ganze Region heran. Junge Frauen und Männer fanden hier Aus-bildungsplätze. Eine der Zuberbühler Fabriken ging später an die Firma Triumph Spiesshofer und Braun über. Seit 1978 ist Unternehmer und Kunstliebhaber Hugo Ammann Schlossherr von Zurzach.

Von 1978 bis 2010 stellte die Antonie-Deusser-Stiftung Bilder des deutschen Künstlers August Deusser im Schloss aus. Schloss und Museum wurden über die Region hinaus bekannt. Gebäude mit zauberhaften Jugendstilscheiben, mit Café und Park Himmelrych waren für die Öffentlichkeit zugänglich und bereicherten das kulturelle Angebot der Region.


 

Die Skulpturenausstellung im Park dauert bis 1. Oktober 2021: www.schlossbadzurzach.ch

> Badener Tagblatt (Video-Rundgang durch das Schloss; Impressionen Villa Himmelrych)

Schloss "Himmelrych" Bad Zurzach

> Regionaljournal Aargau-Solothurn

 

> www.schlossbadzurzach.ch

 

Turmbläser nach getaner Arbeit
Turmbläser nach getaner Arbeit